Ob Paulus wohl etwas mit der aktuellen Gehirnforschung zu tun hatte? Unwahrscheinlich... aber sein Aufruf aus dem Thessalonicherbrief mutet doch sehr modern an. Denn Neurologen haben herausgefunden, dass es tatsächlich für das menschliche Gehirn einer gewissen Anstrengung bedarf, das Gute im Leben wahrzunehmen. Negatives bleibt in der Aufmerksamkeit eher haften als positive Ereignisse. Das hat wohl etwas mit unserer Entwicklung und Vergangenheit in der Steinzeit zu tun. Auf Gefahren - wie hungrige Säbelzahntiger - musste sehr viel rascher reagiert werden als auf positive Ereignisse... wie zB. eine Ansammlung von süßen Beeren. Es war zwar hilfreich, zu wissen, wo diese wuchsen; aber nicht akut lebensentscheidend.
Viele Menschen nutzen den Jahresbeginn dazu, um ihr Leben auf den Prüfstand zu stellen. Wie sieht es da so aus in den unterschiedlichen Bereichen? Bin ich zufrieden? ...möchte ich emotional oder ganz konkret etwas aufräumen? Bin ich auf einem guten Weg?
Wenn man sich dabei die Worte von Paulus vor Augen hält und dem Guten in besonderer Weise Aufmerksamkeit schenkt - nämlich ungefähr 3x länger als negativen Ereignissen - dann kann das helfen, sein Leben konstruktiv in eine gute, lebensunterstützende, hoffnungsfrohe Richtung zu lenken.
Ich wünsche Ihnen für das Jahr 2025 immer wieder Mut und Gottvertrauen, Dinge auf den Prüfstand zu stellen und das Gute in Ihrem Leben zu entdecken, zu bewahren und zu nähren.
Herzlich,
Ihre Pastorin Sandra Matz